Unvollständig ist eine essayistische Auseinandersetzung mit genau diesen Fragen. In vier Texten geht es nicht um technische Details, sondern um die Wirkung von KI auf unser gesellschaftliches Selbstverständnis. Die Essays bieten Reflexionsräume – für alle, die nicht nur wissen wollen, was KI kann, sondern was sie mit uns macht.

Was wir für Intelligenz halten
Moderne KI-Systeme kommunizieren glatt, zweifelsfrei – und erzeugen damit ein trügerisches Bild von Intelligenz. Diese „Ästhetik der Gewissheit“ simuliert Vertrauen, ohne echte Tiefe zu bieten. Der erste Essay zeigt, warum genau das problematisch ist – und wie wir kritischer mit maschineller Kommunikation umgehen sollten.
Was wie Intelligenz wirkt, ist oft das Ergebnis von Interface-Design und Management-Entscheidungen.
Fortschritt ohne Richtung
KI gilt oft als Motor des Fortschritts. Doch welche Art von Fortschritt ist gemeint? Vieles, was als Innovation gefeiert wird, ist vor allem effizient – nicht unbedingt transformativ. Der zweite Text kritisiert diese verkürzte Fortschrittserzählung und fragt: Wohin wollen wir eigentlich?
Denn solange der Mensch noch träumt, speist er das System mit dem, was es nicht kennt. Aber wenn wir aufhören, neue Fragen zu stellen – weil die Maschine uns so viele Antworten gibt – dann endet irgendwann auch der Fortschritt.
Denken trotz Wissen
Wenn Maschinen Wissen automatisieren, eröffnen sich neue Möglichkeiten für menschliches Denken. Statt reiner Anpassung könnten Selbstverantwortung und Urteilskraft wieder zentral werden. Der dritte Essay skizziert ein Bildungsideal, das mit, nicht gegen KI denkt – aber klare Grenzen zieht.
Kein neuer Stoff. Sondern eine neue Haltung.
Keine neue Disziplin. Sondern ein neuer Fokus.
Nicht: Was weißt du?
Sondern: Was machst du mit dem, was du (nicht) weißt?
Zwischen Aufklärung und Algorithmus
Im vierten Essay geht es um die großen Linien: Wie könnte ein aufgeklärter Umgang mit KI aussehen? Zwischen Beschleunigung und Systemkritik wird hier die Idee einer neuen Mündigkeit ausgelotet – als Grundlage für demokratischen Diskurs und selbstbestimmtes Handeln.
Algovismus heißt: Das System denkt mit – in deinem Ton, in deinem Tempo, in deinem Sinne. Mit Ideen, nach denen du gar nicht gefragt hast.
Unvollständig ist keine Technikdokumentation, sondern eine pointierte Denkschrift – stilistisch zwischen essayistischer Analyse und philosophischer Reflexion. Persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Beobachtungen und kritische Theorie fließen ineinander.
Das Projekt richtet sich an Gestalter in Unternehmen, Bildung und Politik, an Menschen, die Technologien nicht nur nutzen, sondern verstehen und verantwortlich mitgestalten wollen.
Die komplette Reihe ist auf unvollstaendig.de verfügbar.
Die englische Version der Texte ist auf Substack erschienen.